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1477 Krzizanow, 1560 Krissenaw, 1606 Krzischney am 03.12.1929 in Kreuzdorf umbenannt,  war ursprünglich Vorwerk der Hummelherrschaft und hat seinen Namen vom tschechischen Personennamen Krizan. Die amtliche Verdeutschung war also irreführend. Heute heißt der Ort wieder Krzyzanow und liegt in Polen nahe der tschechischen Grenze im Kreis Glatz,  südlich von Lewin (später Hummelstadt, heute Lewin Klodzki), und hatte 1939 71 Einwohner.

Geschichte des Hofes Kreuzdorf Nr. 1 in der Grafschaft Glatz
geehrt am Erntedanktag 1937 von Edmund H o f f m a n n , Breslau.

Die Geschichte des Hofes reicht, soweit bisher festgestellt werden konnte, bis zum Ende des 16 Jahrhunderts zurück. Erst zwischen 1542 und 1560 mag nach den bisher bekannten Geschichtsquellen Kreuzdorf aus einem Vorwerk der damaligen Herrschaft Hummel, der seit 1477 diese westlichste Ecke der Grafschaft Glatz untertänig war, zum Dorf entstanden sein. Im Jahre 1589 bzw.1592 kaufte ein städtischer Bürger aus Lewin, WENZEL TAUBITZ, in dem damaligen Krzischenaw, jetzt Kreuzdorf genannten Dorfe zwei Güter von einem HANS PESCHKE und einem ADAM HAIDE für 600 bzw. 242 Schock meißnisch. Es handelte sich seinerzeit anscheinend nur um eine vorübergehende Kapitalanlage dieses Wenzel Taubitz, denn schon 1596 verkauft er beide Güter zu einem vereinigt wieder an einen städtischen Bürger aus Wünschelburg namens HANS RÜGER für 1650 Schock meißnisch. Der hohe Preisunterschied ist wahrscheinlich auf eine Geldentwertung der damaligen Zeit zurückzuführen. Auch Hans Rüger ist nur kurze Zeit Inhaber dieser Grundstücke. 1601 übernimmt die beiden Güter ein Junker CHRISTOPH VON REGERN, wahrscheinlich ein Sproß jenes inzwischen ausgestorbenen Adelsgeschlechtes von Regern, von dem Heinrich von Regern ursprünglich Hofbesitzer im Königgrätzer Kreise, später Amtsverweser und Kanzler der Grafschaft Glatz unter Johann von Pernstein, und als solcher Inhaber des Vorwerks Neudeck bei Glatz war. Wie lange dieser Christoph von Regern auf dem Erbhof Kreuzdorf Nr. 1 gesessen hat, kann zur Zeit dem Jahre nach noch nicht angegeben werden. Fest steht indessen, daß er 1616 noch von diesem Hofe aus Zahlungen leistet. Es bleibt jetzt zunächst noch eine kleine Lücke. 1631 ist – nach dem Hummelurbar von diesem Jahre – wieder ein neuer Besitzer des Hofes, ein GEORG FITZKE, nachgewiesen. Dieser Georg Fitzke mag wieder aus einer ansehnlichen Grafschafter Familie stammen, denn ein Georg Heinrich Fitzke ist um 1660 „wohlverordneter Königlicher Kreisvogt und Pfleger der Herrschast Humbel“', zu deren Oberhoheit, wie oben schon angedeutet, auch Kreuzdorf gehörte. Das Hummelurbar bestätigt auch ausdrücklich, daß Fitzke zwei Bauerngüter innehat, wovon eins schon ohne Wohngebäude war. Aus der Summe der zu zahlenden Erbzinsen ist im Vergleich zu den anderen Besitzungen des Dorfes, von denen es zur damaligen Zeit schon vier Bauern-, drei Gärtner- und eine Häuslerstelle gab, zu ersehen, daß es sich um das größte Gut im Orte handelte.

Von Georg Fitzke ausgehend bleibt dieses Gut, der spätere Erbhof Kreuzdorf Nr. 1, nun nachweisbar in Händen der Sippe, die es heute noch bewirtschaftet. Ob etwa auch Fitzke mit dem Junker von Regern verschwägert war, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Bei dem Tode Georg Fitzkes um das Jahr 1660 erwirbt sein Schwiegersohn HANS HOFFMANN, der bis dahin das etwas kleinere Nachbargut mit seinem Eheweibe SYBILLE, geb. FITZKE, bewirtschaftete, von den Erben den besagten Hof Nr. 1, nachdem er den seinigen, das war die spätere Nr. 6, an einen Besitzer aus dem benachbarten Orte Järker verkauft hatte. Die Kaufverhandlung vom 6. September 1660 verrät uns den damaligen Umfang der Wirtschaft. Zum Hofe gehörten drei Pferde, vier Kühe, fünf Stück gelde Vieh, drei heurige Kälber, ein beschlagener Wagen mit vier Ketten, ein Wagenheber und das übrige Wirtschaftszeug, auch zwei Mann- und zwei Weiberstände in der Kirche zu Lewin. Der Kaufpreis beträgt wieder nur 570 Schock meißnisch.

Schlesien 1937 / Ausschnitt
Ausschnitt aus der Karte Schlesien von 1937, 1:300.000.

Die Geschicke von Kreuzdorf wurden seit Bestehen des Dorfes bis in die jüngste Zeit vornehmlich von diesem Hof aus bestimmt. Schon 1601 berichtet das Stadtbuch von Lewin, daß Hans Rüger, der Vorbesitzer des Junker Christoph von Regern, Scholze von Krzischna war. Auch die folgenden Besitzer wurden in den meisten Fällen als Ortsrichter genannt. Mit dem Hof war der Kretscham verbunden. Nach dem Kirchenbuch werden die Besitzer als Freibauern und Freirichter bezeichnet. Die erste bodenständige Seitenlinie der Besitzer dieses Hofes entsteht bereits im Jahre 1716 dadurch, daß einer der Sprossen dieses Stammes durch Heirat der hinterbliebenen Witwe des Vorbesitzers die benachbarte Besitzung Nr. 6, von der oben berichtet ist, daß sie 1660 von dem ersten Hans Hoffmann verkauft wurde, zurückerwirbt. Dieser Hof Krzischney Nr. 6 bleibt bis ungefähr 1886 ebenfalls in Händen der gleichen Familie. Von beiden Besitzungen verbreiten sich nun Familienzweige zunächst in der ganzen näheren Umgebung, später auch weiter über diese hinaus in der ganzen Grafschaft Glatz und dem übrigen Schlesien und schließlich auch über das ganze Deutsche Reich. Die Abwanderung von der weiteren Heimat der Grafschaft Glatz setzt verhältnismäßig spät ein, da der Glatzer Kessel erst 1874 mit Breslau Eisenbahnverbindung erhielt, und im besonderen, weil diese westlichste Ecke sogar erst im Jahre 1890 durch die Eisenbahn von Rückers, das immerhin noch weit entfernt liegt, erschlossen wurde. Trotz allem aber sind auch vorher schon Auswanderungen, und zwar 1875 nach Brelau, 1876 nach Dresden und Patschkau, 1880 nach Amerika und 1886 nach Grottkau festzustellen....

Erschienen im "Der Schlesische Familienforscher" Band II, Nr. 7/8, März 1938. Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft für Schlesische Sippenkunde. Digitalisiert: Rainer Welzel, Stockach, 2012

Pfeil Urbarium über das zur Königlichen Stadt Lewin unterthänig gehörige Dorf Krzischneÿ gelegen in dem Humler Creÿß, 25.11.1786


[7168] HANNS HOFFMANN

*  ca. 1585 in Tassau

Stammbaum Hoffmann
Der Stammbaum - ist im separatem Fenster zu öffnen (3MB)
erstellt von Edmund Hoffmann, Breslau ca.1936

Hanns hat zwei Söhne, geboren in Krzischeney:

Hanns, Bauer, und Sibilla haben sieben Kinder, alle geboren (getauft**) in Krzischeney:

und mit Susanna weitere zwei Kinder, ebenfalls in Krzischeney geboren:


Karl, Bauer in Klein Krzischeney,  und Susanna Franke haben sechs Kinder:

und mit Justina weitere drei Kinder, alle geboren (getauft**) in Klein Krzischeney:


Wappen der Familie Manfred Hoffmann
Wappen der Familie Manfred Hoffmann
Stadtwappen Lewin, Symbole Kaufmann, Lehrer, Chemiker.
Manfred Hoffmann ist ein Nachkomme in 7. Generation des
Matthias Gottlieb Hoffmann *25.02.1704

Karl, Bauer und Richter, und Anna Susanna Barbara haben fünf Söhne, alle geboren in Klein Krzischeney:

und mit Anna Maria weitere zehn Kinder, alle geboren in Klein Krzischeney:


Albin Anton, Bauer,  und Anna Maria haben zehn Kinder, alle geboren (getauft**) in Klein Krzischeney:


Anton Lorenz Amilian, Richter und Bauer,  und Maria Anna Susanna haben drei Kinder:


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